Geld sparen bei der Bewerbung
Die Bewerbung an einer Musikhochschule ist für viele angehende Musikerinnen und Musiker ein aufregender, aber auch kostenintensiver Schritt.
Bei der Vorbereitung auf eine Eignungsprüfung an einer Musikhochschule können sich die Kosten schnell summieren. Neben den regulären Unterrichtskosten für das Hauptfach und die Nebenfächer Klavier, Gehörbildung und Musiktheorie müssen auch Übungsmaterialien, Noten und eventuell Reisekosten zur Aufnahmeprüfung berücksichtigt werden. Diese Kosten variieren je nach Fach, Lehrer und Vorwissen.
Bewerbungsgebühren: Ein weiterer Kostenfaktor ist die Bewerbungsgebühr. Je nach Musikhochschule und Standort können diese Gebühren variieren.
In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die verschiedenen Kostenpunkte und beleuchten Möglichkeiten, wie angehende Studierende diese finanzielle Belastung reduzieren können.
Diese Kosten erwarten dich
Bewerbungsgebühren
Eine der ersten finanziellen Hürden bei der Bewerbung an einer Musikhochschule sind die Bewerbungsgebühren und die Kosten für die Aufnahmeprüfung. Die genauen Gebühren können je nach Hochschule variieren.
Die Bewerbungsgebühr ist grundsätzlich zu bezahlen und wird auch dann nicht zurückerstattet, wenn man keinen Studienplatz bekommt oder die Bewerbung zurückzieht.
Sie kann in der Regel per Überweisung bezahlt werden, lediglich die Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin gibt als einzige Zahlungsmöglichkeit die Zahlung per Kreditkarte an. In der Regel muss für jede Bewerbung die volle Gebühr entrichtet werden. Wer sich an einer Hochschule für zwei Studiengänge bewirbt, muss also auch zwei mal bezahlen. Manche Hochschulen erheben aber für jede weitere Bewerbung nur eine geringe Gebühr, zum Beispiel verlangt die Robert Schumann Hochschule Düsseldorf für den Erstantrag eine Gebühr in Höhe von 50 € und für jeden Folgeantrag eine Gebühr in Höhe von 10 €. Ähnlich sieht es in Essen (50 €/ 15 €), Hannover (50 €/ 30 €) und München (50 €/ 10 €) aus. Die Hochschule für Musik und Tanz Köln verlangt die Gebühr von 50 € auch bei der Bewerbung für mehrere Studiengänge nur einmal.
Diese Gebühren verlangen die Musikhochschulen in Deutschland:
Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin: 60 €. Die Zahlung ist nur mit einer Kreditkarte möglich.
Universität der Künste Berlin: 30 €. Ausgenommen hiervon sind ggf. Lehramtsstudiengänge in Fächern, für die die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie einen dringenden Bedarf an Berliner Schulen definiert hat. Informationen, ob der von Ihnen gewünschte Studiengang dieser Ausnahme unterliegt, können Sie auf den Bewerbungsseiten des jeweiligen Studiengangs nachlesen.
Hochschule für Künste Bremen: 50 €
Hochschule für Musik Detmold: 50 €
Hochschule für Musik Dresden: 50 €. Diese Gebühr fällt für eine und jede weitere Bewerbung im gleichen Bewerbungszeitraum nur einmal an.
Robert Schumann Hochschule Düsseldorf: 50 €. Bei gleichzeitigen Bewerbungen für mehrere Studiengänge wird für den Erstantrag eine Gebühr in Höhe von 50 €und für jeden Folgeantrag eine Gebühr in Höhe von 10,00 Euro erhoben.
Folkwang Universität der Künste Essen: 50 €. Bei einer mehrfachen Bewerbung erhöht sich diese Gebühr um 15,00 € je weiteren Studienwunsch.
Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main: 50 €. Bei der Anmeldung für zwei Studiengänge oder -fächer wird kein weiterer Betrag fällig.
Hochschule für Musik Freiburg: 50 €.
Hochschule für Musik und Theater Hamburg: 50 €.
Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover: 50 € für den ersten Studiengang, für jeden weiteren Studiengang jeweils 30 €.
Hochschule für Musik Karlsruhe: 50 €.
Hochschule für Musik und Tanz Köln: 50 €. Bei Bewerbung für mehrere Studiengänge fällt die Gebühr nur einmal an.
Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig: 50 €.
Musikhochschule Lübeck: 50 €.
Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim: 50 €.
Hochschule für Musik und Theater München: 50 €. Bei gleichzeitiger Bewerbung für mehrere Studiengänge wird für jeden weiteren Antrag eine zusätzliche Gebühr in Höhe von 10 € verlangt.
Hochschule für Musik Nürnberg: 50 €.
Hochschule für Musik und Theater Rostock: 50 €.
Hochschule für Musik Saar: 50 €.
Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart: 50 €.
Hochschule für Musik Trossingen: k. A.
Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar: 50 €.
Hochschule für Musik Würzburg: 30 €.
Eine Rückzahlung der Gebühr ist an allen Musikhochschulen ausgeschlossen. Das gilt auch bei Rücknahme der Bewerbung.
Vorbereitender Musikunterricht
Vor der eigentlichen Bewerbung ist es notwendig, sich auf die Aufnahmeprüfung vorzubereiten. Das schließt intensiven Musikunterricht in Hauptfach und Nebenfächern ein. Die Kosten für diese Vorbereitung können stark variieren, abhängig von der Dauer deiner Vorbereitungszeit, dem Fach und dem individuellen Lehrer. Es ist ratsam, im Voraus ein Budget für diese Ausgaben festzulegen, um finanzielle Engpässe zu vermeiden.
Prüfe die Anforderungen, die an den Musikhochschulen, an denen du dich bewirbst, von dir verlangt werden. Welche Fächer werden geprüft und welches Niveau wird erwartet? Oft werden Beispiele für die Werkauswahl gegeben oder du berätst dich mit deinem Lehrer oder deiner Lehrerin. Neben dem Hauptfach ist es eigentlich immer Pflicht, etwas am Klavier vorzuspielen und eine Prüfung in Gehörbildung und Musiktheorie zu absolvieren. Darüber hinaus musst du möglicherweise eine Mappe mit Kompositionen einreichen (Hauptfach Komposition) oder eine Prüfung in Gruppenleitung/ Dirigieren oder Gesang machen (zum Beispiel bei Lehramts-Studiengängen).
Reisekosten und Übernachtung
Nicht zu vergessen sind auch die potenziellen Reisekosten, die mit der Teilnahme an der Aufnahmeprüfung verbunden sind. Dies kann Fahrtkosten, Unterkunft und Verpflegung umfassen, insbesondere wenn die Hochschule nicht in der eigenen Stadt liegt. Es empfiehlt sich, frühzeitig nach kostengünstigen Reisemöglichkeiten und Unterkünften zu suchen, um diese Ausgaben zu minimieren.
So kannst du Kosten sparen
Glücklicherweise gibt es Wege, die finanzielle Belastung bei der Bewerbung an einer Musikhochschule zu reduzieren:
Studienvorbereitungskurse
Eine Möglichkeit, sich gezielt auf die Eignungsprüfung vorzubereiten und gleichzeitig Kosten zu sparen, ist die Teilnahme an speziellen Vorbereitungskursen. Die Website www.hfm-vorbereitung.com bietet beispielsweise den Kurs "Studienvorbereitung Musiktheorie und Gehörbildung" an. Dieser Kurs kann dazu beitragen, die Chancen auf eine erfolgreiche Prüfung zu erhöhen und bietet eine kosteneffiziente Alternative zu Einzelunterricht.
10er-Karten und Einzelstunden
Viele Musikschulen bieten eine 10er-Karte an, bei denen man die Termine individuell festlegen kann. Man muss also keinen langfristigen Vertrag abschließen. Wenn du schon fit am Klavier bist oder viel im Chor gesungen hast, reichen Zehn Stunden vielleicht aus, um dich für die Nebenfächer vorzubereiten. Mit einem privaten Lehrer kannst du natürlich auch Einzelstunden vereinbaren, je nachdem, wie dein Bedarf ist.
Stipendien und Unterstützung
Viele Musikhochschulen bieten Stipendien und finanzielle Unterstützung für begabte Studierende an. Es lohnt sich, frühzeitig nach solchen Möglichkeiten zu suchen und sich um Stipendien zu bewerben, um die Kosten zu minimieren.
Frühzeitige Planung
Eine rechtzeitige Planung der Bewerbung ermöglicht es, die Kosten über einen längeren Zeitraum zu verteilen. Dies mindert den finanziellen Druck und erleichtert die Deckung der Ausgaben.
Klavier mieten
Um fürs Pflichtfach Klavier zu üben, sollte dir ein leicht zugängliches Instrument zur Verfügung stehen. Für die kurze Phase der Vorbereitung (und besonders kurz vor einem möglichen Umzug in Richtung Wunsch-Hochschule) lohnt sich die Anschaffung eines Klaviers selten. Hier hilft dir unser Kooperationspartner Tastenexpress.de: Miete dir für kurze Zeit ein E-Piano, das dir sogar kostenfrei nach Hause geliefert wird. Du kannst es zum Studienstart einfach zurückgeben und sparst so jede Menge Geld. Während des Studiums ist ein eigenes Klavier natürlich auch praktisch. In der Hochschule sollten dir aber ebenfalls Instrumente zur Verfügung stehen.
Gebrauchte Noten
Noten können sehr teuer sein. Auf Plattformen wie ZVAB oder auch Amazon werden dir viele gebrauchte Bücher und Noten angeboten. Einziges Manko: Manchmal sind schon Notizen eingetragen, wie zum Beispiel Fingersätze, die dann lästig sind.
Auch in Bibliotheken findest du jede Menge Noten. Hier ist allerdings Vorsicht geboten: Ausleihen ist erlaubt, Kopieren nicht! Außerdem darfst du in geliehene Noten keine Fingersätze schreiben.
Erkundige dich bei deinen Lehrern. Viele Musikschulen haben einen Vertrag mit der GEMA und dürfen Noten aus der Musikschulbibliothek für dich kopieren. Das hängt aber von individuellen Vereinbarungen ab, die du zuerst prüfen solltest.
Reisekosten minimieren
Mit ein paar Ideen lassen sich die Reisekosten erheblich minimieren:
- Öffentliche Verkehrsmittel statt teurer Transportmittel: Bei der Fortbewegung vor Ort sind öffentliche Verkehrsmittel die ökonomischere Option im Vergleich zu Taxis oder Mietwagen. Sie sparen nicht nur Geld, sondern tragen auch zur umweltfreundlichen Mobilität bei.
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Frühzeitige Buchung von Bahntickets: Wer rechtzeitig plant, hat oft die Chance, von günstigen Preisen zu profitieren. Suche frühzeitig nach Angeboten für Bahntickets, um die besten Preise zu finden. Für kürzere Strecken und mehrere Aufnahmeprüfungen lohnt sich das "Deutschlandticket". Achte aber darauf, dass die Fahrt nicht zu anstrengend wird, weil du mehrmals umsteigen musst. Spare deine Kräfte für die Aufnahmeprüfung! Für viele Fahrten gibt es aber Sparpreise, die deine Kosten gering halten.
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Günstige Unterkünfte nutzen: Statt teurer Hotels kannst du auf kostengünstige Alternativen zurückgreifen. Jugendherbergen, Hostels oder Airbnb-Unterkünfte bieten häufig eine erschwingliche Übernachtungsmöglichkeit. Überlege dir aber vorher, ob du vor einem so wichtigen Termin, der deine volle Konzentration beansprucht, nicht ein Einzelzimmer mit maximaler Privatsphäre bevorzugst.
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Verpflegung klug planen: Teure Mahlzeiten an Flughäfen oder Bahnhöfen können die Reisekosten in die Höhe treiben. Plane im Voraus, indem du Snacks und Wasser von zu Hause mitnimmst. Das verhindert nicht nur unnötige Ausgaben, sondern sorgt auch dafür, dass du stets energiegeladen bleibst.
Zukunftschancen durch gute Vorbereitung
Am meisten Geld sparst du, wenn du deine Aufnahmeprüfung bestehst und anfängst zu studieren. Dann lernst du nämlich einen Beruf, mit dem du (vielleicht schon während des Studiums) finanziell selbständig werden kannst. Dann haben sich die Ausgaben für die Vorbereitung wirklich gelohnt und waren eine echte Investition in deine Zukunft. Bereite dich also so gut wie möglich vor!
Wenn du mehr darüber wissen möchtest, lies unseren Artikel Wie viel man als Musiker:in später verdient. Wenn du dich dafür interessierst, wie du bereits während deines Studiums Geld verdienen oder dein Studium finanzieren kannst, ist vielleicht dieser Artikel interessant für dich: Wie man während seines Musikstudiums Geld verdienen kann.
Fazit
Die Bewerbung an einer Musikhochschule ist zweifellos mit Kosten verbunden, die über Bewerbungsgebühren hinausgehen. Die finanzielle Belastung kann jedoch durch kluge Planung und die Nutzung von Kosteneinsparungsmöglichkeiten reduziert werden. Die Wahl von Vorbereitungskursen und eine frühzeitige Planung sind Schlüsselstrategien, um den Traum vom Studium an einer Musikhochschule finanziell realisierbar zu machen.